Gewalt am Arbeitsplatz: ein großer Durchbruch
Zu ihrem hundertjährigen Bestehen verabschiedete die Internationale Arbeitskonferenz ein Abkommen zur Bekämpfung von Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz. Dieses Abkommen hat das Ziel, "das Recht eines jeden Menschen, sich in einer gewaltfreien Welt zu entwickeln" zu schützen und vor allem die "Frauen und Mädchen, die überproportional von der Belästigung betroffen sind“. Wir wissen, dass Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz wahre Geißeln sind. Laut einer aktuellen Studie von Securex fühlt sich in Belgien jeder dritte Arbeitnehmer als Opfer eines missbräuchlichen Verhaltens.
Dieses Abkommen stellt daher einen wichtigen Schritt zum Aufbau der Rechte für Tausende Arbeitnehmer dar. Dieser Text ist das Ergebnis der harten Arbeit der Gewerkschaftsorganisationen im Kampf gegen die Arbeitgeber (sie haben 300 Änderungsanträge eingereicht) und gegen einige konservative Regierungen. Dieses Abkommen führt zu deutlichen Verbesserungen für die Arbeitnehmer, die Opfer häuslicher Gewalt sind. Es fordert die Länder auf, über Urlaube, flexible Arbeitszeiten und Änderungen des Arbeitsplatzes nachzudenken, um diesen Arbeitnehmern zu helfen. Das Abkommen erweitert die geografische Zone des „Arbeitsortes“, indem die vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellte Unterbringung, die Veranstaltungen, berufsbedingte Fahrten und Kommunikationen (SMS, E-Mails), die Pausen und die Fahrten zwischen Wohn- und Arbeitsort in dessen Definition einbezogen werden.
Um auf nationaler Ebene wirksam zu sein, muss das Abkommen nun von jedem Staat ratifiziert werden, was den künftigen Opfern das Recht erteilt, vor Gericht zu gehen. Wie Sie sehen, bleibt die Internationale Arbeitsorganisation, trotz ihrer 100 Jahre, perfekt im Einklang mit der Realität der heutigen Arbeitswelt.