Im Gegensatz zu dem, was manche Leute denken, bringt der soziale Dialog immer noch Ergebnisse. Am Montag, dem 13. September, wurden in der paritätischen Kommission fünf kollektive Arbeitsabkommen unterzeichnet. Nach den Lohnerhöhungen, die am 1. Juli dank des neuen IFIC-Lohnmodells erzielt wurden (durchschnittlich 6 % Erhöhung), konnten neue soziale Fortschritte für das föderale Gesundheitspersonal erreicht werden.
Für 110.000 Personalmitglieder des Gesundheitswesens auf Föderalebene (Krankenhäuser, häusliche Krankenpflege, medizinische Einrichtungen, Rotes Kreuz usw.) werden sich die Arbeitsbedingungen nun etwas verbessern.
Fünf Abkommen
Die fünf Abkommen sehen neben einer Stabilisierung der Arbeitszeiten (Planung muss drei Monate im Voraus übermittelt werden, Änderungen nur mit der Zustimmung des Arbeitnehmers, strengere Einhaltung der vertraglichen Arbeitszeiten) auch die Stabilisierung der Arbeitsverträge vor, wobei die Priorität für die Vertragsverlängerung von Teilzeitkräften (im Gegensatz zur externen Einstellung) besser kontrolliert wird. Das Gleiche gilt für die Priorität eines unbefristeten Vertrags für Mitarbeiter mit befristeten Verträgen.
Zudem wurden 5 Tage Fortbildung pro Jahr bis 2027 und die Verpflichtung zu einem paritätischen Fortbildungsplan ab 2021 vereinbart. Darüber hinaus werden die Personalvertreter besser geschult, um mit der zunehmenden Komplexität der Vorschriften Schritt halten zu können.
In den Abkommen ist außerdem ein sozialer Rahmen für die Umsetzung von Krankenhausnetzen vorgesehen: Zuständigkeiten der bestehenden Konzertierungsorgane, Schaffung eines Konzertierungsorgans auf Netzebene, Garantie für die Aufrechterhaltung des Beschäftigungs- und Personalstatus usw.
All dies soll die Umsetzung des neuen Lohnmodells seit dem ersten Juli in den föderalen Gesundheitssektoren ergänzen. 650 Millionen Euro wurden in die Lohnkosten investiert, wovon der Großteil dem Pflegepersonal zugutekommt, in einigen Fällen mit einer Erhöhung von mehr als 10 % im Verlauf ihrer Karriere.
Einige Fragen bleiben offen
Andere Dossiers sind jedoch noch nicht geklärt. Was die Arbeitsbedingungen betrifft, so hätten 100 Millionen Euro (verfügbar ab 2021) für Urlaubstage, die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben und das Laufbahnende bereitgestellt werden sollen.
Derzeit wird nach Lösungen (auch haushaltstechnischer Art) gesucht, um sicherzustellen, dass die Anreize für Aus- und Weiterbildung (insbesondere in den von den Normen vorgeschriebenen Fachgebieten) erhalten bleiben. Wir warten noch immer auf den Zeitplan und das Budget des Kabinetts. Auch in Bezug auf ein neues Programm zur Bekämpfung des Pflegekräftemangels, das derzeit mit den Politikern erörtert wird (Attraktivität des Studiums, Bedingungen für Praktika, Image des Berufs, Arbeitsbedingungen, Ausbildung von Erwachsenen für die Beschäftigung und von Arbeitsuchenden usw.) warten wir noch auf einen Zeitplan des Kabinetts.
Dennoch ist es auf jeden Fall ein klarer Sieg für die Gewerkschaften, denn entgegen der Meinung mancher, bringt die soziale Konzertierung in Belgien immer noch Ergebnisse!