Zeitliche Begrenzung der Arbeitslosigkeit schafft keine Arbeitsplätze!
Zeitliche Begrenzung der Arbeitslosigkeit schafft keine Arbeitsplätze!
Ausgrenzung ist keine Lösung! Die zeitliche Begrenzung der Arbeitslosenunterstützung schafft keine Arbeitsplätze und hilft nicht dabei, qualitativ hochwertige und dauerhafte Arbeit zu finden. Es handelt sich um eine ineffiziente Maßnahme, die unser Solidaritätssystem untergräbt und zu einem Transfer von Personen führt, die entweder beim ÖSHZ landen oder noch tiefer in die Armut abrutschen!Es gibt immer noch zu viele Fakenews im Vergleich zur Realität der Arbeitslosen. Durch die Stigmatisierung bestimmter sozialer Gruppen liefern Vorurteile scheinbar einfache Antworten auf komplexe soziale Fragen. Diese Vorurteile tragen in keiner Weise zu einer besseren Debatte bei und diskriminieren unnötigerweise einen Teil der belgischen Bevölkerung. Hier ist die Realität hinter den Vorurteilen! 👇
-
Nein, Arbeitslose werden nicht "für's Nichtstun bezahlt"
Menschen, die arbeitslos sind, aber nach Arbeit suchen, leben unterhalb der Armutsgrenze.
Wie wird das Arbeitslosengeld berechnet?
Unabhängig vom letzten Arbeitseinkommen wird der Betrag ab einer Obergrenze von 3.365,16 € brutto berechnet; er hängt außerdem von der Familiensituation ab: alleinstehend, mit oder ohne Personen zu Lasten; und dann gibt es noch die Degression, die den Betrag im Laufe der Zeit (etwa alle drei Monate) unter die Armutsgrenze senkt: 1.435,46 € für eine alleinstehende Person und 731,38 € für eine Person, die in einem Haushalt mit einem anderen Einkommen lebt.
Es ist also FALSCH zu sagen, dass Arbeitslosigkeit gut bezahlt wird.
-
Nein, Arbeitslosigkeit ist nicht das "schöne Leben"
Im Gegenteil, alle wissenschaftlichen Studien aus Belgien und dem Ausland belegen, dass sich Arbeitslosigkeit negativ auf die körperliche und geistige Gesundheit von Menschen ohne Arbeit auswirkt: Muskelschmerzen, Depressionen, Migräne und Müdigkeit sind die vier häufigsten Gesundheitsprobleme.
Und zwar ganz egal, ob man in einem Land mit einem guten sozialen Schutz oder in einem Land mit einem schwachen sozialen Schutz lebt. Der Verlust des Arbeitsplatzes führt zwangsläufig zu Einkommensverlust und damit zu unsicheren Lebensbedingungen, zu grundlegenden Veränderungen im Alltag, zu Aufschüben und zum Verzicht auf medizinische Versorgung.
Es ist also FALSCH zu sagen, dass Arbeitslosigkeit ein schönes Leben bedeutet. -
Nein, es gibt keine Arbeit für alle
Arbeitslose wollen arbeiten, aber es gibt keine Arbeit für alle!
Laut STATBEL gab es in der ersten Jahreshälfte 2024 in Belgien insgesamt 185.275 offene Stellen und im selben Zeitraum 302.000 BIT-Arbeitslose.
Nach Angaben des LfA gab es im April 2024 277.046 Vollarbeitslose mit Arbeitslosenunterstützung. Das heißt, selbst wenn alle offenen Stellen besetzt würden, auch in den sogenannten Mangelberufen, blieben Menschen ohne Arbeit.
Im Juni 2024 wurden 133.291 Arbeitsuchende gezählt, die seit mindestens zwei Jahren auf Stellensuche sind und alle ihre Verpflichtungen erfüllt haben. Andernfalls würden sie von den Kontrollbehörden ausgeschlossen werden.
Es ist also FALSCH zu sagen, dass Arbeitslose nicht arbeiten wollen.
-
Nein, die Arbeitslosen entkommen den Kontrollen nicht
Alle Empfänger von Arbeitslosengeld werden kontrolliert.
Um Anspruch auf Arbeitslosengeld zu haben, muss man während der gesamten Dauer der Arbeitslosigkeit bestimmte Bedingungen erfüllen, um zu beweisen, dass die Arbeitslosigkeit tatsächlich unfreiwillig ist. Die Betroffenen dürfen keine zumutbare Arbeit ablehnen und sich nicht weigern, an einer angebotenen Ausbildung teilzunehmen.
Das ADG, das Forem, Actiris, und das VDAB überprüfen regelmäßig, ob die Leistungsempfänger tatsächlich für eine Arbeit zur Verfügung stehen und ob sie:
- aktiv an den ihnen angebotenen Maßnahmen zur Begleitung, Ausbildung, Berufserfahrung oder Eingliederung teilnehmen;
- aktiv nach einer Beschäftigung suchen, indem sie regelmäßig Stellenangebote prüfen und sich darauf bewerben;
- sich spontan bei potenziellen Arbeitgebern bewerben;
- sich bei Personalvermittlungs- oder Auswahlbüros oder bei Interimagenturen melden.
Alles wird bewertet, während der gesamten Arbeitslosigkeit kontrolliert und führt jedes Jahr zu zahlreichen Sanktionen und Ausschlüssen.
Nach Angaben des LfA gab es im Jahr 2023 59.118 Sanktionen, davon 16.291 Verwarnungen. Es ist also FALSCH zu behaupten, dass Arbeitslose nie kontrolliert werden.
Die Arbeitgeber hingegen erhielten 2022 ohne jegliche Kontrolle 11.033.000.000€ an Lohnkostenzuschüssen und 2.976.000.000€ an Ermäßigungen der Arbeitgeberbeiträge.
-
Nein, Arbeitslose lehnen Stellenangebote in sogenannten Mangelberufen nicht ab
Wissenschaftliche und praxisnahe Analysen offenbaren eine weitaus komplexere Realität: schwierige Arbeitsbedingungen, unangemessene Ausbildungen, nicht anerkannte ausländische Diplome, unrealistische und unnötige Forderungen der Arbeitgeber, ständiger technologischer Wandel, der Wunsch, ausländische Arbeitskräfte zu importieren, Nomadentum der Hochqualifizierten, Schwierigkeiten bei der interregionalen Mobilität usw.
Es ist auch wichtig zu erwähnen, dass einige Personalverantwortliche bei weniger als sechs gültigen Bewerbungen für eine Stelle von einem Mangel ausgehen.
Es ist also FALSCH zu sagen, dass die Menschen trotz vorhandener Nachfrage nicht arbeiten wollen.
-
Nein, Arbeitslosigkeit kostet der Sozialversicherung nicht viel Geld
Arbeitslosigkeit ist ein Zweig der Sozialversicherung, bei der es sich um eine Versicherung handelt, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bezahlen, um sich gegen Schicksalsschläge abzusichern: Krankheit, Rente, Arbeitslosigkeit, Familienleistungen, Arbeitsunfälle...
Der belgische Sozialschutz ist einer der besten der Welt und ermöglicht es jedem, sich eine sichere Lebensplanung aufzubauen.
Nach Angaben des FÖD Soziale Sicherheit entfallen im März 2024 von den gesamten laufenden Ausgaben für die soziale Sicherheit in Höhe von 99.278.256.000.000 € nur 6.249.558.000.000 € auf die Arbeitslosigkeit, was 6,29 % entspricht.
Die Behauptung, Arbeitslosigkeit koste die Sozialversicherung Geld, ist daher FALSCH.