25 Tage Urlaub für alle Arbeitnehmer

Jetzt, in den Sommerferien, fordern mehrere Organisationen, zu denen auch die CSC zählt, fünf zusätzliche bezahlte Urlaubstage. Viele Menschen wünschen sich mehr Freizeit und Erholung, auch um Familie und Beruf besser unter einen Hut bringen zu können. 

Mit einem gesetzlichen Minimum von zwanzig Tagen Jahresurlaub hinkt Belgien in Europa hinterher: in Spanien gibt es 30 Urlaubstage, in Luxemburg 26, in Frankreich 25, in Deutschland 24… Sogar wenn man die gesetzlichen Feiertage hinzuzählt, steht Belgien noch immer am Tabellenende. 

Die Batterien aufladen 

„Der Urlaub soll dazu dienen, sich zu erholen und Energie zu tanken. Dazu komme ich nur selten, denn die meiste Zeit muss ich praktische Dinge für meine Familie regeln“, erklärt eine Logistik-Mitarbeiterin. 

Eine Studie des Forschungsinstituts der KU Leuven (HIVA) aus dem Jahr 2022 belegt, dass 85 % der Mitglieder der CSC sich mehr Freizeit und Erholung wünschen. „Wir stellen fest, dass dieser Bedarf in allen Branchen und in allen Altersklassen sehr hoch ist“, erklärt Marie-Hélène Ska, Generalsekretärin der CSC. „Die Anzahl der bezahlten Urlaubstage ist seit 50 Jahren dieselbe. Das muss sich ändern.“ 

In diesem Kontext möchten die CSC, die Christliche Arbeiterbewegung, die FGTB und die Familienliga 25 Urlaubstage im Jahr für alle Arbeitnehmer durchsetzen. 

Bedarf nach mehr Urlaubstagen 

Die Anzahl der Urlaubstage ist seit 1974 unverändert. „Aber der Arbeitsmarkt hat sich grundlegend geändert“, unterstreicht Marie-Hélène Ska. „Die Arbeitnehmer sehnen sich nach mehr Freizeit, um ihr Leben zu organisieren und ausspannen zu können.“ Dieser Bedarf spiegelt sich in der gestiegenen Anzahl Anträge für Zeitkredit und Elternurlaub wider: „Junge Arbeitnehmer brauchen zusätzliche Urlaubstage, um sich beispielsweise um ihre Kinder kümmern zu können. Elternurlaub und Zeitkredit sind zurzeit mit zu großen Lohneinbußen verbunden.“ 

Dennoch haben zurzeit nur weniger als die Hälfte der Eltern (44 %) Anspruch auf zusätzliche Urlaubstage. Von ihnen sind Eltern mit niedrigem Einkommen am schlechtesten gestellt, was die Vereinbarkeit von Berufs- und Familienleben betrifft. Diese Lage wird noch durch die Tatsache verschärft, dass „sie weniger Zugang zu Homeoffice, Urlaub zur Betreuung kranker Kinder oder Elternurlaub haben.“ 

Generell sind es insbesondere die Arbeitnehmer von kleinen und mittleren Unternehmen, die sich mit dem gesetzlichen Minimum zufrieden geben müssen. „Fünf zusätzliche Urlaubstage würden nicht nur dem Grundbedarf der Arbeitnehmer in Bezug auf eine ausgewogene Work-Life-Balance gerecht werden, sondern auch der Erschöpfung, Krankheiten und Burnout vorbeugen“, so die Organisationen.