Dieser 9. Januar 2024 ist (schon) der "CEO Jackpot Day" in Belgien!
Nach einem Rückgang im Jahr 2020 stieg das Gehalt der CEOs der BEL 20 in den Jahren 2021 und 2022 so an, dass es das Niveau von 2019 übertraf. In Anbetracht der Tatsache, dass das durchschnittliche Jahresgehalt der belgischen Arbeitnehmer im Jahr 2022 3.878,7 € brutto pro Monat betrug (geschätzter Lohn basierend auf den neuesten verfügbaren Statistiken), verdienten die CEOs der BEL 20 den mittleren Jahreslohn der belgischen Arbeitnehmer an 5,2 Arbeitstagen im Jahr 2022 (*). Basierend auf dem Kalender 2024 haben die CEOs der BEL 20 also am 9. Januar das Äquivalent eines Jahreslohnes des belgischen Medianarbeiters verdient. Ein CEO verdient also das 50-fache des Durchschnittslohnes.
Noch krasser ist die Kluft beim Mindestlohn. Im Jahr 2022 betrug der Mindestlohn (garantiertes durchschnittliches monatliches Mindesteinkommen) 1.879,13 €. Ein CEO der Bel 20 verdiente das 120-fache des Mindestlohnes. Er verdiente nach weniger als 2,2 Arbeitstagen so viel wie ein Mindestlohnarbeiter.
37 % STEIGERUNG IM VERGLEICH ZU 6 % BEI LOHNEMPFÄNGERN
Interessant ist auch die reale Entwicklung – d.h. ohne Inflation – der Löhne der Arbeiter und der großen Bosse der BEL 20 seit 2014. Während das Gehalt der CEOs sehr deutlich gestiegen ist – auch wenn ihre Vergütung von Jahr zu Jahr schwankt – und zwischen 2014 und 2021 um 37 % angestieg, ist der belgische Medianlohn nur um 6 % gestiegen. Schlimmer noch, der Mindestlohn hat sich nur um 2 % positiv entwickelt.
Dies zeigt sehr deutlich, dass nicht alle Löhne gleich behandelt werden. Während Lohnerhöhungen für die meisten Beschäftigten durch das Lohngesetz (Gesetz von 1996 über die Wettbewerbsfähigkeit) blockiert werden, sind die Gehälter der CEOs von BEL 20 in den letzten Jahren in die Höhe geschnellt.
Die Gewerkschaften fordern die Abschaffung dieses ungerechten Gesetzes. Das muss die Priorität der nächsten Föderalregierung sein.