Die Reinigungskräfte weigern sich, bei den Spielchen von Arizona mitzumachen

Wie jedes Jahr am 20. Juni organisiert die CSC Nahrung und Dienste den Tag der Reinigungskräfte, um alle Frauen und Männer, die ihren Lebensunterhalt im Reinigungssektor verdienen (1), in den Vordergrund zu rücken und zu ehren. Dieser Moment der Anerkennung fällt jedoch mit einer viel schwerwiegenderen Realität zusammen, nämlich dass die Arizona-Regierung immer wieder wesentliche Arbeitnehmer ins Visier nimmt. Um zu zeigen, welche unehrlichen Spielchen Arizona mit den Reinigungskräften treiben will, schlagen wir der Öffentlichkeit vor, sich an unserem lebensgroßen „Arizonapoly“-Spiel zu versuchen.
Die Arizona-Maßnahmen sind eine direkte Bedrohung für die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Reinigungskräfte während ihrer gesamten Laufbahn. Wir beginnen mit dem Wichtigsten: der Kaufkraft. Denn sobald sie in den Arbeitsmarkt eintreten, sind Reinigungskräfte mit niedrigen Löhnen konfrontiert. Mit der derzeitigen Lohnspanne von 0 % verhindert die Regierung jegliche Aufwertung und torpediert die Aussichten Tausender von Arbeitnehmern, die es im Laufe der Zeit immer schwerer haben werden, über die Runden zu kommen.
Hinzu kommt noch die erhöhte Flexibilität, die von der Regierung ermöglicht wird. Die Einführung von ultraflexiblen Verträgen von beispielsweise 3 Stunden pro Woche lässt das Schlimmste befürchten in Sektoren, in denen der Wettlauf um die Rentabilität jetzt schon allgegenwärtig ist. Gleichzeitig drohen die 360 Überstunden (ohne Arbeitgeberbeiträge) und die Abschaffung der obligatorischen Schließungstage die Gesundheit der Reinigungskräfte zu untergraben und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie empfindlich zu stören.
Nicht zuletzt werden Reinigungskräfte am stärksten von den Maßnahmen in Bezug auf das Laufbahnende betroffen sein. Die Möglichkeit, bereits mit 55 Jahren Maßnahmen am Laufbahnende nutzen zu können, wird praktisch wegfallen, denn nur mit 30 vollen Berufsjahren hat man Anspruch darauf. Und für ihre Rente - wenn sie bis dann durchhalten! - werden Reinigungskräfte mit einer strengeren Berechnung der Berufsjahre konfrontiert, die alle Teilzeitbeschäftigten benachteiligt, und mit einem „Rentenmalus“ für diejenigen, die nicht die Wahl haben, aufzuhören. Reinigungsberufe sind körperlich anstrengend und zwingen die Betroffenen oft dazu, ihre Arbeitszeit zu reduzieren und früher in Rente zu gehen. Dies ist laut Ansicht der CSC Nahrung und Dienst kein schlechter Willen. Es ist einfach die Realität vor Ort. Die Menschen schuften lassen und sie bestrafen, wenn sie es nicht bis zur Rente schaffen, ist ein krankes Spiel. Es ist auch ein sehr schlechtes Kalkül der Regierung, denn das Geld, das angeblich auf der einen Seite eingespart wird, wird auf der anderen Seite wieder verloren gehen.
Wir wollen nicht, dass die Reinigungskräfte zum Spielball und zu Variablen der Politik werden. Deshalb prangern wir am 20. Juni mit einer symbolischen und spielerischen Aktion die ungerechten Regeln der Arizona-Regierung an und erinnern daran, dass Respekt mit würdigen Arbeitsbedingungen beginnt.
Details der Aktion
Wann? Am 20. Juni 2025 um 11 Uhr
Wo? Auf dem Place de la Monnaie in Brüssel
(1) Unter Reinigungsberufen versteht man: die traditionelle Reinigung (Paritätische Kommission Nr. 121), Dienstleistungsschecks (PK Nr. 322. 01), Zimmerpersonal im Hotel- und Gaststättengewerbe (PK Nr. 302), Beschäftigte des freien Unterrichtswesens (PK Nr. 152.02), Personal in der Rückgewinnung verschiedener Erzeugnisse (PK Nr. 142.04).