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„Wir fühlen uns als Tagelöhner“

Der Unmut bei den Schulbus-Begleiterinnen des DGSL ist riesengroß. Sie fühlen sich als Tagelöhner, da sie morgens nicht wissen, wie viele Arbeitsstunden sie abends angerechnet bekommen. Das Fass zum Überlaufen brachte ein neues Zeiterfassungssystem, wodurch viele Mitarbeiterinnen urplötzlich mit Negativstunden konfrontiert wurden.

Der sogenannte „Dienst mit getrennter Geschäftsführung Service und Logistik“ (DGSL) umfasst mehrere Aufgabenbereiche, darunter der Schülertransport. 23 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begleiten die Busse für die Schülerbeförderung, u.a. zu den Zentren für Förderpädagogik in St.Vith, Bütgenbach und Eupen.

Unverschuldete Minusstunden

Bei einer Versammlung mit Thomas Tychon, Gewerkschaftssekretär der CSC Unterricht, wurde deutlich, wie groß der Unmut ist. „Wir fühlen uns als Tagelöhner. Morgens wissen wir nicht, wie viele Arbeitsstunden uns abends wirklich angerechnet werden. Wenn Eltern von einem Tag auf den anderen entscheiden, ihr Kind aus dem Bus zu nehmen, weil die Fahrt in ihren Augen zu lange dauert, verkürzt sich die Arbeitszeit und wir haben Minusstunden“, sagt eine Schulbusbegleiterin. „Das neue Zeiterfassungssystem funktioniert nicht richtig. Auch die wöchentlich vorgesehene zusätzliche Stunde für Elterngespräche und administrative Aufgaben wird nicht mehr automatisch erfasst.“
„Die Zeiterfassung wurde aufgrund einer EU-Direktive eingeführt, führt jedoch bei einigen Personalmitglieder zu erheblichen Minusstunden, weil Touren verkürzt oder abgeändert werden, was nicht in der Verantwortung der Busbegleitung liegt“, ergänzt Gewerkschaftssekretär Thomas Tychon.
Die Busbegleiterinnen stehen mit dem DGSL in einem vertraglich geregeltem Arbeitsverhältnis mit festgelegtem Stundenumfang. Anders ausgedrückt: Verkürzt sich die Arbeitszeit ohne Verschulden des Arbeitnehmers, ist der Arbeitgeber verpflichtet, die Fehlstunden zu vergüten. Der zuständige Minister Jérôme Franssen hat mittlerweile mitgeteilt, die Fehlstunden zu neutralisieren. Eine Erleichterung für die Busbegleiterinnen, doch sie wollen eine langfristige Lösung für ihre Probleme. Sie fühlen sich als Personal zweiter Klasse, dessen Sorgen und Nöte niemanden so richtig interessieren. Viele befürchten eine Reduzierung ihrer Stunden und dass sie dann finanziell nicht mehr über die Runden kommen.

Fehlende Wertschätzung

Entgegnen möchten sie auch der Darstellung, dass die Touren zu früh anfangen. „Die Kinder, die morgens früh abgeholt werden, sind nachmittags meist als erste zuhause.“ Dass die Kinder, die nicht mehr den Bus nehmen, jetzt mit Taxen zur Schule gefahren werden, stößt auf großes Unverständnis. „Die Busse sind viel günstiger als die Taxen. Dafür scheinen Kosten keine Rolle zu spielen. Unsere Löhne sind niedrig, wir arbeiten in Teilzeit und uns werden noch nicht mal die morgens und nachmittags zurückgelegten  Arbeitsanfahrten erstattet. Wertschätzung sieht anders aus“, so der allgemeine Tenor. Dass viele Mitarbeiter inzwischen den Dienst verlassen haben, spiegele die angespannte Stimmung wider. 

Der Alltag der Busbegleiter ist anstrengend und herausfordernd. Kinder und Jugendliche mit psychosozialen Auffälligkeiten, schwer autistischen oder körperlichen Beeinträchtigungen müssen auf der Fahrt betreut werden. Auf einigen Linien sitzen 40 Fahrgäste in den Bussen. „An manchen Tagen ist alles ruhig und wir müssen nicht eingreifen, an anderen Tagen genügt ein lautes Schreien eines Kindes und der halbe Bus ist in Aufruhr. Das müssen wir dann managen“, so eine Busbegleiterin. Auch mit Bedrohungen oder körperlichen Angriffen werden sie regelmäßig konfrontiert. Deshalb fordern sie Minister Franssen auf, die Missstände umgehend zu prüfen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. 

DGSL: Schulbeförderung, Großküchen, Unterhalt und Reinigung

Der „Dienst mit getrennter Geschäftsführung Service und Logistik“ (DGSL) der Deutschsprachigen Gemeinschaft zählt mittlerweile rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der DGSL besteht seit 2013 und hat folgende Aufgaben und Tätigkeiten:
✘ Begleitung der Busse für die Schülerbeförderung
✘ Unterhalt und Reinigung der Gemeinschaftsschulen in Eupen, Kelmis, St.Vith und Bütgenbach

✘ Großküchen (Mensen) der Gemeinschaftsschulen

www.dgmensa.be