Sorgfaltspflicht
Lasst uns handeln!
Die Sorgfaltspflicht ist kein fernes Thema, sie geht uns alle an. Je schlechter die Arbeitsbedingungen anderswo sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie sich hier verschlechtern. Aber der soziale Dialog in unseren eigenen Unternehmen kann die Arbeitsbedingungen anderswo auf der Welt verändern.
Als Militant*in kannst du dieses Thema auf den Verhandlungstisch bringen und zur treibenden Kraft für notwendige Veränderungen werden.
Halten Sie es für wichtig, dass Unternehmen Menschenrechte, Arbeit und Umwelt respektieren?
Schauen Sie sich unser Toolkit an, ein praktisches Arbeitsinstrument, das Sie in Ihrem Unternehmen verwenden können. Finden Sie heraus, was die Experten zu diesem Thema zu sagen haben, und machen Sie sich mit der Gesetzgebung vertraut! 👇
Was versteht man unter Sorgfaltspflicht?
Die Sorgfaltspflicht ist eine Regelung, die Unternehmen dazu verpflichtet, Folgendes einzuhalten:
- die Menschenrechte
- das Arbeitsrecht
- die umweltnormen
und das über die gesamte Lieferkette hinweg. Mit anderen Worten: Ein Gesetz über die Sorgfaltspflicht muss die Verantwortlichkeiten von Unternehmen in ihren Lieferketten definieren, sowohl national als auch international.
Wichtig und notwendig
In der globalisierten Wirtschaft werden Lieferketten länger und intransparenter. Sie wirken sich in der Regel negativ auf die Arbeitsbedingungen und die Umwelt aus.
Es bedarf einer Gesetzgebung, um Fehlverhalten in diesen internationalen Lieferketten zu bekämpfen. Aber auch Sie können zur Lösung beitragen, indem Sie die Sorgfaltspflicht auf die Agenda Ihres Unternehmens setzen.-
Warum sollte die Sorgfaltspflicht auf die Tagesordnung des sozialen Dialogs gesetzt werden?
Um menschenwürdige Arbeitsbedingungen in Belgien zu gewährleisten, müssen wir einen globalen Wettlauf nach unten vermeiden.
Wenn Unternehmen weltweit immer mehr Kosten senken wollen, wird es auch schwierig, die Arbeitsbedingungen in Belgien aufrechtzuerhalten. Unternehmen spielen Beschäftigte in menschenwürdigen Verhältnissen gegen Beschäftigte in prekären Situationen aus.
Wir müssen verhindern, dass soziale Errungenschaften im In- und Ausland unter Druck gesetzt werden. Auf diese Weise vermeiden wir, dass Unternehmen aus Belgien in andere Länder abwandern. Je schlechter die Arbeitsbedingungen anderswo sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich auch in Belgien verschlechtern.
Gemeinsam sind wir stärker.
Wir können nicht zulassen, dass Unternehmen Entscheidungen treffen, die sich negativ auf die Beschäftigten auswirken, wie z. B. Umstrukturierungen, Massenentlassungen oder die Stornierung von Aufträgen, die plötzlich Tausende von Menschen ohne Einkommen zurücklassen. Lasst uns als Arbeiter*innen unsere Kräfte bündeln, um unsere Rechte auf der ganzen Welt einzufordern.
Wussten Sie, dass C&A zu Beginn der Corona-Krise plötzlich versandfertige Bestellungen storniert hat? In der Folge gerieten Hunderte von Zulieferern in finanzielle Schwierigkeiten und Mitarbeiter wurden massenhaft entlassen, ohne Arbeitslosengeld zu erhalten.
Heute gibt es keinen rechtlichen Rahmen, der C&A und andere Giganten davon abhält, negative Entscheidungen für die Arbeitnehmer in ihrer gesamten Lieferkette zu treffen. Die Familie Brenninkmeijer, die zu 100 Prozent an C&A beteiligt ist, ist mit einem Vermögen von mehr als 20 Milliarden Euro eine der reichsten Familien Europas.
Als Gewerkschaft haben wir Macht und Stärke.
Gewerkschaftsvertreter spielen in Unternehmen und Organisationen eine wichtige Rolle, um die Achtung der Menschenrechte zu gewährleisten. Als Delegierter können Sie eine Schlüsselrolle bei der Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der gesamten Produktionskette spielen, nicht nur in Ihrem eigenen Unternehmen.
Machen Sie Ihr Unternehmen seiner Verantwortung bewusst. Sie kennen Ihr Unternehmen und haben über die Konzertierungsorgane direkten Zugang zur Geschäftsleitung. So können Sie die Veränderung von innen heraus einfordern.
Es ist lohnender, für ein sozial und ökologisch nachhaltiges Unternehmen zu arbeiten.
Es macht viel mehr Spaß, für ein Unternehmen zu arbeiten, auf das man stolz sein kann.
Weitere Informationen finden Sie auch im Video zur Sorgfaltspflicht im Kakaosektor 👇
-
Sorgfalt: Welche Pflichten haben Unternehmen?
Unternehmen, die Maßnahmen zur Einhaltung von Menschenrechten, Arbeitsrechten und Umweltstandards ergreifen, müssen einen Plan erstellen. Um der Sorgfaltspflicht nachzukommen, muss jedes Unternehmen:
- die gesamte Kette abzeichnen: Lieferanten, Lieferanten von Lieferanten, ...
- mögliche Verstöße identifizieren: z.B. das Risiko von Kinderarbeit, Zwangsarbeit, Umweltverschmutzung, ...
- die notwendigen Schritte ergreifen, um bestehende Verstöße zeitnah zu beheben und neue in Zukunft zu verhindern.
- die getroffenen Maßnahmen bewerten.
- bei einem Verstoß Wiedergutmachung für die Opfer leisten.
- transparent über diesen Prozess kommunizieren.