FAQ

Allgemeine Infos über die Sozialwahlen?
Eine Frage über die Rolle der Delegierten? Finden in Ihrem Unternehmen Sozialwahlen statt? Wann werden Sie als Kandidat geschützt? Alle Antworten finden Sie hier!
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Warum sind die Sozialwahlen wichtig?
Die Sozialwahlen sind die Gelegenheit, Ihrer Stimme Gehör zu verschaffen. Als gewählter Kandidat haben Sie die Möglichkeit, Ihre Kollegen und sich selbst in den nächsten vier Jahren an Ihrem Arbeitsplatz zu vertreten.
Die Macht der sozialen Konzertierung
Die soziale Konzertierung ist immer noch sinnvoll! Lassen Sie sich nicht von dem Irrglauben täuschen, dass die soziale Konzertierung in den Unternehmen nicht viel verändert. Dass der Arbeitgeber immer das letzte Wort hat. Dass die Arbeitnehmer, der Ausschuss für Gefahrenverhütung und Schutz am Arbeitsplatz oder der Betriebsrat wenig Einfluss haben. Die Fakten und Zahlen beweisen das Gegenteil. Die wissenschaftliche Forschung, die durch die offiziellen Geschäftsbücher und Bilanzen der Unternehmen untermauert wird, bestätigt dies.
In Unternehmen, in denen ein sozialer Dialog stattfindet:
- Sind die durchschnittlichen Bruttojahreslöhne um mehr als 5.000 Euro höher als in vergleichbaren Unternehmen ohne Sozialwahlen;
- Haben viel mehr Beschäftigte die Möglichkeit, an Weiterbildungen teilzunehmen. Der Unterschied beträgt in einigen Branchen zwischen 10 % und 30 %;
- Ist die Arbeitsplatzsicherheit höher: mehr unbefristete Arbeitsverträge, weniger Leiharbeit und weniger Entlassungen;
- Ist das Lohngefälle geringer, z. B. gibt es weniger Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern;
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Wird mehr Wert auf das Wohlbefinden am Arbeitsplatz gelegt, was zu weniger Arbeitsunfällen führt.
Die Bedeutung des Sozialdialogs spiegelt sich auch in den Arbeitsgerichten wider. Bis zu 75 % oder mehr der von der CSC angestrengten Gerichtsverfahren richten sich gegen Arbeitgeber, die keine soziale Konzertierung im Betrieb praktizieren. Was häufig vor Gericht geklärt wird, kann in Unternehmen, die einen sozialen Dialog durch gegenseitige Konsultation praktizieren, oft schneller gelöst werden, was sowohl für die Arbeitnehmer als auch für den Arbeitgeber vorteilhafter ist.
- Sind die durchschnittlichen Bruttojahreslöhne um mehr als 5.000 Euro höher als in vergleichbaren Unternehmen ohne Sozialwahlen;
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Welche Rolle spielt ein(e) Gewerkschaftsdelegierte(r)?
Einmal gewählt, werden diese Personen Ihre Interessen und Rechte innerhalb Ihres Unternehmens oder Ihrer Organisation verteidigen. Diese Arbeit erfolgt im Rahmen der sozialen Konzertierung, in den Gremien, in denen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zusammenkommen. Dabei handelt es sich um den Ausschuss für Gefahrenverhütung und Schutz am Arbeitsplatz (AGS) und den Betriebsrat (BR).
Ausschuss für Gefahrenverhütung und Sicherheit am Arbeitsplatz (AGS)
Ein Unternehmen oder eine Organisation mit mindestens 50 Arbeitnehmern muss einen Ausschuss für Gefahrenverhütung und Schutz am Arbeitsplatz wählen. Die Aufgabe des AGS besteht darin, das Wohlbefinden aller Menschen am Arbeitsplatz zu gewährleisten, damit sie sicher und ohne Gefährdung ihrer Gesundheit arbeiten können.
Der AGS trägt zu Folgendem bei:- die korrekte Anwendung der Gesetzgebung in Sachen Gesundheit, Sicherheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz;
- die Verhütung von Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten, Stress, Belästigung;
- die Konzertierung mit dem Arbeitgeber über Arbeitsbelastung, psychosoziale Risiken beim Arbeitsplatzwechsel für ältere Arbeitnehmer, alkoholbedingte Probleme am Arbeitsplatz, Brandschutz usw.;
- die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, der Mobilität, usw.;
- das gute Funktionieren des Dienstes für Gefahrenverhütung und Schutz am Arbeitsplatz (Sicherheit, Arbeitsmedizin usw.);
- die korrekte Anwendung der Umweltgesetzgebung.
Die Gewerkschaftsdelegierten sind also die Wortführer der Arbeitnehmer: sie hören sich Ihre Beschwerden, Fragen und Vorschläge an und diskutieren diese mit der Direktion.
Betriebsrat
Ein Unternehmen oder eine Organisation mit mindestens 100 Arbeitnehmern muss einen Betriebsrat einrichten. Dieser Betriebsrat tritt monatlich zusammen und hat das Recht, informiert zu werden, Kontrolle auszuüben und Meinungen zu formulieren. Der Betriebsrat hat auch begrenzte Entscheidungsbefugnisse in sozialen Angelegenheiten. Insbesondere entscheidet er auf diese Weise:
- über die Arbeitsordnung;
- die kollektiven Urlaubstage;
- die Arbeitszeiten...
Das Recht, über die wirtschaftliche und finanzielle Situation des Unternehmens oder der Organisation informiert zu werden, ist ein wichtiges Recht des BR. Sie erhalten in regelmäßigen Abständen Informationen über die finanzielle Situation, den Personalbestand, die Produktivität und die Zukunftsaussichten Ihres Unternehmens oder Ihrer Organisation.
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Gibt es Sozialwahlen in meinem Unternehmen?
In jedem Unternehmen oder jeder Organisation im Privatsektor, die mindestens 50 Arbeitnehmer beschäftigt, muss ein Ausschuss für Gefahrenverhütung und Schutz am Arbeitsplatz (AGS) eingesetzt werden. Ab 100 Arbeitnehmer muss außerdem ein Betriebsrat (BR) eingesetzt werden. Unter bestimmten Bedingungen gilt diese Regel auch für eine Gruppe kleinerer, aber miteinander verbundener Unternehmen, die zusammen 50 oder 100 Arbeitnehmer haben.
Die Arbeitgeber sind verpflichtet, die entsprechenden Informationen (schriftlich) zur Verfügung zu stellen.
Finden in Ihrem Unternehmen Wahlen statt, werden Sie über die verschiedenen Schritte des Wahlverfahrens informiert, darunter auch:
- Informationen über die beratenden Gremien, für die Sie Delegierte wählen können, und die Anzahl der zu verteilenden Mandate.
- Das Einladungsschreiben mit praktischen Informationen, einschließlich der Frage, wann und wie Sie wählen können.
Falls in Ihrem Unternehmen keine Sozialwahlen stattfinden:
Nehmen Sie Kontakt mit der CSC auf.📅 Werfen Sie einen Blick auf den Kalender der Sozialwahlen 2024, und verpassen Sie kein wichtiges Datum! Er ist ein wertvolles Hilfsmittel.
❗ Achtung: Die Sozialwahlen betreffen nur Unternehmen des Privatsektors. Im öffentlichen Dienst gibt es keine Sozialwahlen. Die Gesetzgebung gilt sowohl für den kommerziellen als auch für den nicht kommerziellen Sektor. Dazu gehören auch das subventionierte freie Unterrichtswesen, private Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens, Unternehmen für angepasste Arbeit etc. -
Was bedeutet es, ein(e) CSC-Kandidat/in zu sein?
Als Delegierte/r erfüllen Sie eine wichtige und inspirierende Rolle:
- Sie sind das Sprachrohr Ihrer Kollegen und suchen gemeinsam nach Lösungen.
- Sie setzen sich für bessere und gerechtere Arbeits- und Lohnbedingungen ein.
- Sie setzen sich für die Verbesserung der Sicherheit und des Wohlbefindens am Arbeitsplatz ein.
- Sie tragen dazu bei, dass alle Menschen am Arbeitsplatz die gleichen Chancen haben.
- Sie erleichtern die Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben.
- Sie unterstützen die Entwicklung der beruflichen Weiterbildung für alle Ihre Kolleginnen und Kollegen.
- Sie setzen sich mit dem Arbeitgeber zusammen, um konstruktive Lösungen zu finden.
- Sie sind ein wichtiger Ansprechpartner für Ihre Kollegen und eine treibende Kraft.
- Sie nehmen an Schulungen teil, um Ihre Rolle besser zu verstehen und Kompetenzen im Dienste Ihrer Kollegen zu erwerben.
- Als Delegierte/r der CSC haben Sie auch ein Wörtchen mitzureden, wenn es um den Abschluss neuer Kollektivabkommen geht.
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Muss ich alles allein bewältigen?
Nein, wir lassen Sie nicht allein. Alle Kandidaten haben von Anfang an Anspruch auf eine Schulung: Wir zeigen Ihnen Ihre Rechte und Pflichten, wie Sie verhandeln, effiziente Sitzungen organisieren und/oder in einer Gruppe sprechen können.
Ein Gewerkschaftssekretär der CSC wird Sie betreuen und unterstützen. Und Sie werden selbstverständlich mit anderen Delegierten zusammenarbeiten.
Darüber hinaus verfügt die CSC über zahlreiche Experten: Juristen, Experten für Wirtschafts- und Finanzinformationen, Präventionsberater für Fragen zum Wohlbefinden am Arbeitsplatz.
Kurz gesagt: Sie sind nicht allein und werden Schritt für Schritt durch Ihr Mandat begleitet! -
Bin ich als Kanditat/in geschützt?
Arbeitnehmervertreter, die sich für ihre Kollegen einsetzen wollen, müssen frei handeln können, um ihre gewerkschaftlichen Aktivitäten ordnungsgemäß ausüben zu können.
Aus diesem Grund sind Sie gesetzlich geschützt, wenn Sie Arbeitnehmervertreter sind. Der Arbeitgeber kann Sie nicht entlassen oder in eine andere Abteilung versetzen, weil Sie sich für die Interessen der Arbeitnehmer einsetzen. Die Ausübung Ihres Gewerkschaftsmandats darf Ihre Beförderungschancen nicht beeinträchtigen.
Neue Kandidaten
Dieser Schutz gilt auch für neue Kandidaten, beginnt aber erst 65 Tage vor dem letzten Termin, an dem die Kandidatenlisten eingereicht werden. In der Praxis bedeutet dies, dass die Schutzfrist für die Wahlen im Mai 2024 etwa Mitte Januar 2024 beginnt.
Das genaue Datum dieser Schutzfrist hängt davon ab, wann die Wahlen in Ihrem Unternehmen oder Ihrer Organisation stattfinden. -
Wie bewertet man seine Betriebsaktion?
Sie sind bereits CSC-Delegierte/r und würden gerne die Stärken und Schwächen Ihres Gewerkschaftsteams überprüfen, um Ihre Arbeit im Betrieb zu bewerten und Ihnen dabei zu helfen, die Prioritäten für die Sozialwahlen 2024 festzulegen?
Mit unseren Mini- und Maxi-Scans ist dies möglich:
- Der Mini-Scan ermöglicht es, sich einen schnellen Überblick über die Situation des CSC-Gewerkschaftsteams im Hinblick auf die Sozialwahlen 2024 zu verschaffen. Dieser Fragebogen sollte vorzugsweise bei einem Treffen des Gewerkschaftsteams mit dem/den zuständigen Berufssekretär verwendet werden.
- Der Maxi-Scan ermöglicht eine gründlichere Analyse, um die Sozialwahlen 2024 systematisch anzugehen, die Stärken und Schwächen des bestehenden Teams zu untersuchen und eine gute Vorstellung davon zu bekommen, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um eine ausgewogene Zusammensetzung des Kandidatenteams zu erreichen.